Was macht ein Vertragserrichter, und warum ist er wichtig?
Ein Vertragserrichter ist ein rechtlicher Experte, der Kaufverträge bei Immobiliengeschäften erstellt, prüft und den gesamten Vertragsabschluss abwickelt. Seine Hauptaufgabe ist es, sicherzustellen, dass der Vertrag sowohl rechtlich einwandfrei ist als auch die Interessen beider Parteien schützt. Durch seine Arbeit wird das Risiko von Streitigkeiten oder rechtlichen Problemen minimiert.
Warum ist ein Vertragserrichter wichtig?
- Rechtliche Sicherheit: Der Vertrag wird den gesetzlichen Vorgaben entsprechend erstellt und abgesichert.
- Prüfung von Dokumenten: Alle relevanten Unterlagen, wie Grundbuchauszug oder Energieausweis, werden geprüft.
- Absicherung von Zahlungen: Der Vertragserrichter stellt sicher, dass Zahlungen erst nach Grundbucheintragung freigegeben werden.
Welche Aufgaben übernimmt ein Vertragserrichter?
Ein Vertragserrichter übernimmt alle wesentlichen rechtlichen Schritte, die mit dem Kauf oder Verkauf einer Immobilie verbunden sind. Dazu gehören:
- Erstellung des Kaufvertrags: Der Vertrag wird auf Grundlage der Vereinbarungen der Parteien individuell erstellt.
- Prüfung des Grundbuchs: Lasten wie Hypotheken oder Servitute werden geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
- Treuhandabwicklung: Der Vertragserrichter verwaltet die Kaufsumme treuhänderisch und sorgt dafür, dass sie erst nach Grundbucheintragung ausgezahlt wird.
- Grundbucheintragung: Der neue Eigentümer wird ins Grundbuch eingetragen, alte Belastungen werden entfernt.
- Beratung: Der Vertragserrichter erklärt alle rechtlichen Inhalte und beantwortet offene Fragen.
Wussten Sie, dass ein Vertragserrichter auch Lastenfreistellungen im Grundbuch übernimmt?
Ein Vertragserrichter kümmert sich darum, bestehende Belastungen wie Hypotheken oder Pfandrechte aus dem Grundbuch zu entfernen, bevor eine Immobilie an den Käufer übergeht. Dadurch wird ein lastenfreier Eigentumserwerb sichergestellt.

Unterschied zwischen Notar und Anwalt als Vertragserrichter
Sowohl Notare als auch Rechtsanwälte sind qualifiziert, als Vertragserrichter tätig zu sein. Beide Optionen bieten rechtliche Sicherheit, aber es gibt Unterschiede, die die Wahl beeinflussen können.
Notar als Vertragserrichter
Notare sind zur Neutralität verpflichtet und agieren als unparteiische Vermittler. Sie erstellen rechtlich einwandfreie und faire Verträge, die die Interessen beider Parteien gleichermaßen berücksichtigen. Ein Notar ist besonders bei standardisierten Immobiliengeschäften, wie dem Kauf einer Wohnung, eine solide Wahl.
Rechtsanwalt als Vertragserrichter
Ein spezialisierter Rechtsanwalt bietet zusätzliche Vorteile. Rechtsanwälte, die sich auf Immobilienrecht und Vertragsgestaltung spezialisiert haben, sind oft besser mit den praktischen Herausforderungen moderner Immobiliengeschäfte vertraut. Ihre Erfahrung aus der täglichen Praxis ermöglicht es ihnen, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und den Prozess effizient zu gestalten.
Warum ist ein spezialisierter Rechtsanwalt oft die bessere Wahl?
- Fokus auf Immobilienrecht: Rechtsanwälte mit Spezialisierung auf Kaufverträge haben eine tiefere Praxisnähe.
- Umfassende Erfahrung: Sie arbeiten täglich mit Kaufverträgen und sind mit allen Details und aktuellen Entwicklungen bestens vertraut.
- Flexibilität: Anwälte können auch bei komplexen oder konfliktreichen Transaktionen souverän agieren.
Fazit:
Ein spezialisierter Rechtsanwalt ist insbesondere bei komplexeren oder individuellen Immobiliengeschäften die bessere Wahl. Seine Erfahrung und Praxisnähe bieten zusätzliche Sicherheit und Effizienz.
Wie läuft die Vertragserrichtung bei einem Immobilienkauf ab?
Der Prozess der Vertragserrichtung gliedert sich in mehrere Schritte:
- Vorbereitung:
Der Vertragserrichter sammelt alle relevanten Unterlagen, wie Grundbuchauszug, Energieausweis und Personaldokumente. - Erstellung des Vertrags:
Basierend auf den Vereinbarungen der Parteien wird der Vertrag erstellt. - Prüfung und Unterzeichnung:
Beide Parteien prüfen den Vertrag und unterzeichnen ihn in Anwesenheit des Vertragserrichters bzw. eines Notares. - Treuhandabwicklung:
Der Vertragserrichter verwaltet die Kaufsumme treuhänderisch, um die Sicherheit beider Parteien zu gewährleisten. - Grundbucheintragung:
Der neue Eigentümer wird ins Grundbuch eingetragen, und alte Belastungen werden entfernt.
Allgemeines zu Kosten: Was kostet ein Vertragserrichter?
Die Kosten für einen Vertragserrichter in Österreich richten sich nach dem Kaufpreis der Immobilie. In der Regel belaufen sich die Notar- oder Rechtsanwaltsgebühren auf etwa 1–3 % des Kaufpreises, abhängig vom Aufwand und der Komplexität des Vertrags. Zusätzlich können Treuhandgebühren anfallen, die meist einen kleinen Prozentsatz der Kaufsumme ausmachen.
Tipp: Klären Sie die genauen Kosten im Voraus, um Überraschungen zu vermeiden.
Rechtliche Absicherung: Warum ein professioneller Vertrag unverzichtbar ist
Ein Kaufvertrag regelt nicht nur die Übertragung des Eigentums, sondern auch alle damit verbundenen Details wie Zahlungsmodalitäten, Haftungsfragen und die Übernahme von Belastungen. Fehlerhafte oder unvollständige Verträge können zu teuren Streitigkeiten führen.
Ein professionell erstellter Vertrag bietet:
- Sicherheit: Alle gesetzlichen Vorgaben werden erfüllt.
- Klarheit: Missverständnisse oder Lücken im Vertrag werden vermieden.
- Reibungslose Abwicklung: Der Vertragserrichter sorgt für einen effizienten und sicheren Ablauf.
Tipps zur Auswahl des richtigen Vertragserrichters
- Spezialisierung prüfen: Wählen Sie einen Vertragserrichter, der Erfahrung im Immobilienrecht hat.
- Transparente Kosten: Lassen Sie sich die Kosten im Voraus genau erläutern.
- Empfehlungen nutzen: Suchen Sie nach Empfehlungen von Freunden, Maklern oder anderen Experten.
- Komplexität beachten: Für komplexere Verträge ist ein spezialisierter Rechtsanwalt oft die bessere Wahl.